Max Florian B. gestand dem BKA seine Hilfe für das Trio, in der Verhandlung wollte er nicht aussagen.

Pressemitteilung der Nebenklagevertreter Rechtsanwälte Stolle und Scharmer vom 25.03.2014

Max Florian B. gestand dem BKA seine Hilfe für das Trio, in der Verhandlung wollte er nicht aussagen.

Max Florian B. ist bereits 2002 aus der rechten Szene in Chemnitz ausgestiegen und führte danach ein unauffälliges Familienleben. Zuvor hatte er auf Vermittlung seiner damaligen Freundin Mandy S. zeitweise seine Wohnung für die drei Flüchtigen Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos zur Verfügung gestellt und zeitweise auch mit ihnen zusammen gewohnt. Mit seinen Personalien wurden Papiere für das Trio, insbesondere ein Reisepass für Mundlos, der sich später auch "Max" nannte, besorgt. Für ihn seien die Drei immer eine Einheit gewesen, hätten die gleichen politischen Überzeugungen geteilt und gemeinsam gehandelt, was er auch an Beispielen verdeutlichte. Noch lange nach seinem Ausstieg aus der rechten Szene hatte ihn das Trio immer noch weiter kontaktiert. B. war offensichtlich in eine schwierige Lage gekommen, da er eigentlich - jedenfalls nach seinen Angaben - nicht mehr helfen wollte, auf der anderen Seite aber dachte, er stecke schon so tief in der Unterstützung, dass er nicht einfach gefahrlos nein sagen könne. Vor seiner neuen Freundin und seinen Kindern verschwieg er die gesamte Geschichte.

Rechtsanwalt Scharmer erklärt dazu:

"Es wäre für die Aufklärung wichtig gewesen, dass Max Florian B. auch in der Hauptverhandlung aussagt und unsere Fragen beantwortet. Er hat jedenfalls bei seinen Vernehmungen beim BKA, dessen Beamten wir nun zu den Inhalten hören, den Eindruck hinterlassen, dass er tatsächlich sein Verhalten bereut und reinen Tisch machen will. Das zu hinterfragen und ggf. weitere Zusammenhänge rekonstuieren zu können, wäre uns wichtig gewesen."

Am Nachmittag versuchte die Verteidigung von Zschäpe, die Vernehmung durch die BKA-Beamten kritsch zu hinterfragen, was jedoch nicht zu einer inhaltlichen Änderung führte.

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